Aus Überzeugung
Seit 1980 bewirtschaften wir unseren LaSelva-Hof in der südlichen Toskana nach den EU-Richtlinien des ökologischen Landbaus und bauen so viele Rohstoffe, die wir für unsere Produkte benötigen, wie möglich selbst an.
Der Betrieb umfasst eine Gesamtfläche von 699 ha, davon ca. 20 % mediterraner Wald und unbewirtschaftete Flächen. Auf ca. 559 ha Nutzfläche werden Gemüse, Obst und Wein angebaut, aber auch Getreide und Futtergemenge, denn der Biohof ist ein vielseitiger Gemischtbetrieb mit Tierhaltung. In der Fruchtfolge wechseln sich in mehrjähriger Rotation Getreide- und Gemüsekulturen sowie Futter- und Weideflächen ab.
Kreislaufwirtschaft
Auf LaSelva wirtschaften wir nach den Prinzipien eines bestmöglich
geschlossenen Betriebskreislaufs. Hierfür setzen wir auf die selbstregulierende
Wirkung vitaler Böden, basierend auf einer durchdachten Fruchtfolge und
einer nährstoffreichen Humusschicht.
Fruchtfolge
Die Fruchtbarkeit der Böden ist entscheidend für den späteren Ernteerfolg. Um die dauerhafte Bodenfruchtbarkeit unserer Anbauflächen zu gewährleisten, praktizieren wir eine angepasste Fruchtfolge. Seit über 40 Jahren hat sich bei LaSelva eine 6-jährige Fruchtfolge bewährt.
Die Basis unserer Anbaurotation bildet die Luzerne für 2-3 Jahre. Hierbei handelt es sich um einen Tiefwurzler und Stickstoffsammler, der den Luftstickstoff bindet und diesen in eine für den Boden verfügbare Form umwandelt. Im Anschluss daran wechseln sich Ertragskulturen, wie beispielsweise Getreide und Gemüse, mit Futtergemengen oder Leguminosen ab. Im Winter folgt nach dem Getreideanbau die Ackerbohne als Zwischenfrucht und Gründüngung. Die Ackerbohne bereitet den Boden für die folgenden Gemüsekulturen vor. Im Frühjahr wird sie in den Boden eingearbeitet und der Boden so mit notwendigen Nährstoffen versorgt.
Auswirkungen der Fruchtfolge
Die Auswirkungen unserer Fruchtfolge zeigen sich am besten an den gesunden und kräftigen Gemüsepflanzen, die frühestens nach sieben Jahren wieder auf derselben Fläche stehen.
Krankheitserreger und mögliche Schädlinge verschwinden in der Zwischenzeit, da ihre Wirtspflanze über lange Zeit nicht zur Verfügung steht.
Tierhaltung
Die ca. 130 Chianinarinder und 80 Schafe sind ein wichtiges Bindeglied innerhalb unserer Kreislaufwirtschaft. Einerseits
verwerten sie die angebauten Futterpflanzen und Leguminosen, andererseits erzeugen sie organischen Dünger in Form von
hochwertigem Stallmist, der für die Humuswirtschaft benötigt wird. Die Tiere leben in offenen, eingestreuten Laufställen mit
Ausläufen und großzügigen Weideflächen.
Das benötigte Futter – Weide, Heu und etwas Getreide – wird zur Gänze selbst auf dem Betrieb erzeugt. Lediglich Mineralsalze
werden, wenn notwendig, hinzugekauft. Nicht selten passiert es, dass eine Kuh mit über 20 Jahren noch ein Kalb bekommt.
Dies ist für uns ein Zeichen für das Wohlbefinden der Tiere sowie für die Natürlichkeit, die uns bei unserer Arbeit umgibt.
LaSelva ist als Zuchtbetrieb von Appennin Schafen anerkannt, die auf den abgeernteten Feldern und großen Weideflächen
grasen. Da die Appennin Schafe keine Milchschafe sind, hat das Interesse an dieser Rasse stark nachgelassen. Wir wollen mit
unserem kleinen Zuchtbetrieb zum Erhalt der Appennin Schafe beitragen.
Bodenbearbeitung
Durch die Anwendung von schonenden Bearbeitungsmethoden erhält und fördert LaSelva die Bodenfruchtbarkeit. Hierfür wird der Boden nicht gepflügt, sondern mit Egge und Grubber aufgelockert, um eine Verdichtung des Bodens zu vermeiden und das Pflanzenwachstum zu fördern. Die Pflege der Getreidekulturen und Gemüsepflanzen, das Entfernen von Unkraut und Lockern der Erde, erfolgt rein mechanisch mittels Maschinen oder aufwändiger Handarbeit.
Zur Erhaltung der Humusschicht trägt auch die Zuführung von Kompost bei. So werden alle organischen Stoffe wie Stroh, Stallmist, Gehölz und Rebschnitt sowie Gemüseabfälle aus der Verarbeitung gesammelt, mit Sand vermischt und nach sorgfältiger Kompostierung dem Boden wieder zugeführt.
Natürlicher Pflanzenschutz
Eine weitere Herausforderung des ökologischen Landbaus, der auf synthetische Dünge- und Pflanzenschutzmittel jeder Art verzichtet, ist der natürliche Pflanzenschutz – also die Abwehr von Krankheits- und Insektenbefall sowie die Bekämpfung von Unkraut mit natürlichen Mitteln. Beim natürlichen Pflanzenschutz sind alle vorbeugenden Maßnahmen wie standortgemäße Sortenwahl, extensive Pflanzung, mechanische Bodenpflege sowie minimale organische Düngung und korrekte Fruchtfolge von grundlegender Bedeutung.
Befindet sich ein Ökosystem im Gleichgewicht, hilft sich die Natur oft selbst und entwickelt ein eigenes System der Selbstregulierung. Insekten können zu Nützlingen werden, wie das Beispiel der Marienkäfer zeigt, die Unmengen von Blattlauslarven vertilgen.