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Haben sich eure Anbaumethoden bereits in den ver- gangenen Jahren verändert?
Elia Mari: Bis 2000 hatten wir nie bedeutende Proble- me mit Pflanzenkrankheiten wie beispielsweise Mehl- tau. Früher war Mehltau zwar präsent, aber die Som- mer waren trockener, das Klima stabiler, so dass sich der Befall in Grenzen hielt. Auch eine Bewässerung mit Grossberegnern war kein Problem. Heute ist das nicht mehr möglich, da die Sommer feuchter sind und die zusätzliche Nässe auf den Pflanzen den Mehltau stark begünstigen würde. Eine Tröpfchenbewässerung, die die Pflanze auf der Bodenoberfläche bewässert ist heutzutage unerlässlich. Die geeignete Sortenauswahl und damit der Einsatz von Sorten, die auch gegenüber dem Mehltau resistenter sind, werden immer wichtiger.
Elia Mari: Es wird zunehmend notwendig, die Kon- trolle über die Felder zu erhöhen, um rechtzeitig auf die Konsequenzen der klimatischen Problematiken re- agieren zu können. Das kann auch bedeuten, dass wir unseren Flächenumfang zukünftig reduzieren müssen, um leichter sowie kurzfristig zu handeln und so den Ertrag sichern zu können.
Liegt euch noch etwas auf dem Herzen?
Elia Mari: Die Umstellung unseres Betriebs auf die ökologische Landwirtschaft beeinflusst auch meine allgemeine Einstellung zum Thema Nachhaltigkeit. Mir ist bewusst geworden, welche Verantwortung der Mensch, und speziell der Landwirt, gegenüber der Na- tur trägt. Denn sie ist die Basis für unsere Existenz.
Elia Mari & Maurizio Santori (Tomatenbauern seit über 19 Jahren für LaSelva)
Welche Möglichkeiten seht ihr, dem Klimawandel zu begegnen?
Maurizio Santori: Zum Glück verfügt die Landwirt- schaft heute über bessere Anbau- und Erntemaschi- nen sowie -methoden. Das wachsende Wissen um die Problematiken verschafft uns mehr Möglichkeiten, um auf die veränderten klimatischen Bedingungen zu reagieren.
Maurizio Santori: Es ist uns wichtig, unsere tägliche Arbeit mit Bewusstsein auszuführen, um so unseren Kindern und weiter folgenden Generationen eine le- benswerte Welt zu überlassen.
Danke euch beiden für das Interview.
Partnernetzwerk SOZIALES HANDELN
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